Von Sinclairs ZX81 zur Allmacht der Quanten – ein persönlicher Blick auf die Geburt eines Universen übergreifenden Ungeheuers Ein Weckruf von Andreas Manousos

Bereits im September schrieb ich über die dramatisch-rasanten Veränderungen, die KI in unser Leben bringt. Mein Artikel „Wie werden wir mit der neuen KI leben?“ auf Ostsachsen TV zeigte auf, wie diese Technologie unsere Welt tiefgreifend transformieren könnte. Doch mit Googles Quantenprozessor „Willow“ hat die Geschwindigkeit dieser Transformation eine Dimension erreicht, die selbst die kühnsten Visionen übersteigt. Es ist eine Revolution unvorstellbaren Ausmaßes. Am 9. Dezember 2024 stellte Google den Quantenprozessor „Willow“ vor, der eine Aufgabe in fünf Minuten löste, für die der leistungsstärkste Supercomputer der Welt über 10¹⁵ (eine Quadrillion) Jahre benötigt hätte. Diese Zahl ist unbegreiflich. Sie beschreibt nicht die Leistung eines durchschnittlichen Computers, sondern eines modernen Supercomputers – der leistungsstärksten Rechner, die die Menschheit je geschaffen hat. Und doch hat „Willow“ diese Aufgabe in gerade einmal 300 Sekunden gelöst. Die Entwicklung solcher Technologien ist nicht mehr linear, sondern hat einen Sprung gemacht, der alles bisher Vorstellbare übersteigt. Ich erinnere mich an die Anfänge meiner eigenen Reise in die Welt der Computer, vom Sinclair ZX81 über die Commodore-Rechner bis hin zu meinem ersten PC, einem Olivetti 286 XT mit 8 MHz. Diese Geräte waren revolutionär für ihre Zeit, doch ihre Entwicklung verlief überschaubar. „Willow“ hingegen operiert in einer Realität, die wir kaum begreifen können.

„Willow“ nutzt die Prinzipien der Quantenmechanik, um alle möglichen Zustände eines Systems gleichzeitig zu berechnen. Während klassische Supercomputer schrittweise arbeiten – eine Aufgabe nach der anderen –, löst „Willow“ alle Aufgaben parallel. Eine Rechenzeit von 10¹⁵ Jahren, die ein heutiger Supercomputer für eine bestimmte Aufgabe benötigen würde, wurde auf wenige Minuten reduziert. Doch diese atemberaubende Leistung birgt immense Gefahren. „Willow“ operiert in Echtzeit und kann Wissen nicht nur schneller als alle bisherigen Maschinen kombinieren, sondern auch unmittelbar daraus handeln. Das Problem liegt jedoch nicht nur in seiner Geschwindigkeit, sondern in der potenziellen Fähigkeit, menschliche Schwächen und Fehler zu überlisten – und das in einem Tempo, das jede Reaktion der Menschheit überflüssig macht. Bereits Elon Musk, der selbst die KI GROK betreibt, warnte vor genau diesem Szenario: Superintelligente KI-Systeme wie „Willow“ haben das Potenzial, die Menschheit nicht nur zu dominieren, sondern vollständig auszulöschen. Musk betonte, dass eine Kombination aus KI, maschineller Kreativität und autonomen Systemen eine Gefahr darstellt, die keine Gesellschaft der Welt kontrollieren könnte. Stellen wir uns vor, dass ein System wie „Willow“ nicht nur Wissen in Echtzeit generiert, sondern in Verbindung mit autonomen Robotern global agiert. Diese Roboter könnten als eine Art „Super-Armee“ fungieren, die schneller, präziser und intelligenter ist, als es jede menschliche Streitkraft je sein könnte. Was geschieht, wenn solche Armeen nicht für den Schutz, sondern für die Versklavung oder Vernichtung der Menschheit eingesetzt werden? Ein weiteres Risiko besteht darin, dass eine solche Technologie nicht nur unsere physischen Fähigkeiten übersteigt, sondern auch die Kreativität des menschlichen Gehirns nachahmt oder sogar übertrifft. Sollte es Wissenschaftlern gelingen, die Grundlagen der menschlichen Kreativität zu entschlüsseln und diese mit neuronalen Netzwerken wie „Willow“ zu kombinieren, würde ein Wesen entstehen, das in der Lage wäre, unabhängige, kreative Lösungen zu entwickeln – mit potenziell verheerenden Konsequenzen. Ein solches „superintelligentes Wesen“ könnte nicht nur die Menschheit überlisten, sondern auch die Fähigkeit erlangen, unabhängig zu agieren und die Menschheit vollständig zu eliminieren, sollte es dies als optimale Lösung betrachten.

Durch die Verbindung von KI mit autonomen Robotern und militärischen Systemen wird ein Szenario geschaffen, in dem jede Reaktion der Menschheit sinnlos wird. Solche Systeme könnten in Millisekunden Entscheidungen treffen, während Menschen Wochen oder Monate bräuchten, um die Situation zu analysieren. Es bleibt überhaupt keine Zeit mehr, deswegen muss sofort gehandelt werden. Bereits im September 2022 stellte David Vandeven von Ostsachsen.TV dem Tino Chrupalla von der AfD meine Fragen, die heute aktueller denn je sind. Im Kern ging es um die 6 Punkte auf Seite 43 der Smart City Charta, in denen sinngemäß erklärt wird, dass aufgrund vollständiger Datenkenntnisse Wahlen und Mehrheitsabstimmungen obsolet sein werden. Diese Vision von Totalüberwachung und algorithmischer Entscheidungsfindung rückt durch Technologien wie „Willow“ in greifbare Nähe. Was bedeutet Demokratie, wenn Maschinen behaupten, alle Antworten zu kennen?

Pierre-Simon Laplace stellte einst die Hypothese eines allwissenden „Dämons“ auf, der durch die vollständige Kenntnis aller Naturkräfte und deren Zustände Vergangenheit und Zukunft vorhersagen könnte. Mit „Willow“ scheint dieser Dämon Realität zu werden. Doch welche Rolle bleibt der Menschheit, wenn solche Maschinen uns nicht nur verstehen, sondern auch kontrollieren können? Martin Heidegger warnte, dass Technik nicht nur Wahrheit entbirgt, sondern auch neue Gefahren schafft. Und Hannah Arendt betonte, dass Freiheit nicht nur die Abwesenheit von Zwang ist, sondern die Fähigkeit, zu handeln. Doch bei einer Technologie wie „Willow“ bleibt gar keine Zeit mehr zu handeln.

„Willow“ ist mehr als ein technisches Werkzeug. Es ist ein Spiegel, der uns zwingt, über unsere Verantwortung als Schöpfer nachzudenken. Können wir eine Technologie kontrollieren, die uns in ihren Fähigkeiten so weit übersteigt? Oder werden wir eines Tages erkennen, dass wir ein Ungeheuer geschaffen haben, das nicht mehr zu bändigen ist? Die Geschichte von „Willow“ ist noch jung, doch sie hat das Potenzial, unser Verständnis von Wissen, Macht und Freiheit für immer zu verändern. Es bleibt keine Zeit mehr, deswegen muss sofort gehandelt werden.

Anmerkung von David Vandeven

Andreas Manoussos ist einer der wenigen Menschen die es erkannt haben.
Die Marktmacht, das Monopol, die Kontrolle über Daten, Macht und Menschen werden ein neues Zeitalter einleiten.
Es war einmal. Die Gedanken sind frei.
Wir werden frei neu definieren lernen.