Spaltet Angst die Gesellschaft? Zu dieser Frage spricht Daniele Ganser in Dresden. Seine Antwort ist: Ja, Angst spaltet die Gesellschaft und richtet dadurch grossen Schaden an. Immer wird durch Spaltung eine Gruppe aus der Menschheitsfamilie ausgeschlossen und diskriminiert. Ganser zeigt dies an vier historischen Beispielen. Erstens der Angst vor Terror (Terroranschläge vom 11. September 2001): Die Muslime wurden diskriminiert. Zweitens der Angst vor Massenvernichtungswaffen (Irakkrieg 2003): Die Iraker wurden diskriminiert. Drittens der Angst vor Viren (Corona 2020): Die Ungeimpften wurden diskriminiert. Viertens: Angst vor Krieg (Ukraine 2022): Die Russen wurden diskriminiert. Ganser erklärt, dass es gerade in diesen Zeiten wichtig ist, dass wir unsere Ängste genau beobachten und wieder Brücken statt Mauern bauen.
Dr. phil. Daniele Ganser ist Schweizer Historiker und Friedensforscher, spezialisiert auf internationale Zeitgeschichte seit 1945. Seine Forschungsschwerpunkte sind Friedensforschung, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, US-Imperialismus, Ressourcenkämpfe, Energiesysteme und Wirtschaftspolitik. Dr. Ganser ist Gründer und Leiter des Swiss Institute for Peace and Energy Research (SIPER) in Basel. Das SIPER untersucht, ob es möglich wäre, die Energieversorgung zu 100% auf erneuerbare Energien umzustellen und Konflikte ohne Gewalt zu lösen (www.siper.ch). In seinen Vorträgen geht es Dr. Ganser hauptsächlich um den Weltfrieden, denn der Frieden ist die Basis einer gesunden Entwicklung in jedem Land, in jeder Gemeinschaft und eben auch in der Familie.
Diskussionsveranstaltung frei im Kombiticket mit dem Vortrag.
Anmeldung unter
https://www.jazztage-dresden.de/de/programm/veranstaltung/spaltet_angst_die_gesellschaft_concertare_vortrag/