Der Görlitzer Tierpark feiert Richtfest seines neuen, teilverglasten Schweinestalls
Nach wie vor kursiert die Afrikanische Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen im Landkreis Görlitz. Die Viruserkrankung ist für Menschen ungefährlich, doch für infizierte Schweine endet sie meist tödlich. Zu den Bekämpfungsstrategien zählt die absolute Stallpflicht für gehaltene Schweine.
Davon betroffen sind auch die im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec lebenden Tibet- und Sattelschweine. Seit knapp zwei Jahren befinden sich die Schweine nun im Stallarrest und es ist keine Aufhebung dieser Maßnahmen in Sicht, trotz vieler Beratungen und Briefe seitens des Tierparks an die Veterinärbehörden in Sachsen.
„So kann es nicht weitergehen“, erklärt Zoodirektor Dr. Sven Hammer. „Wir haben eine Verpflichtung unseren Tieren gegenüber. Unser Anspruch ist es, die Tiere in unserer Obhut artgemäß unterzubringen, ihnen genügend Auslauf und Beschäftigung zu bieten“. Deshalb sollen die Schweine vorübergehend in einen neuen, größeren Stall umziehen. Das Gebäude wurde optisch passend zum Oberlausitzer Bauernhof im Fachwerkstil gebaut.
Mit einer Vergrößerung der Schweinestallfläche von aktuell 30 auf zukünftig 77m² und einer deutlichen Zunahme des Luftvolumens durch höhere Seitenwände soll die Lebensqualität der Tibetschweine erhöht werden. Ursprünglich wurde das Gebäude für Hühner entworfen, doch derzeit hat die Haltungsverbesserung bei den Schweinen oberste Priorität. Der gesamte Bau und die Konzeption wird mit Hilfe von Spenden in Eigenleistung durch die Tierparkmitarbeiter umgesetzt.
Doch auch der neue, teilverglaste Schweinestall kann nur ein vorübergehender Kompromiss sein, bis von staatlicher Stelle eine Ausnahmereglung zur Aufstallpflicht von Schweinen in zoologischen Einrichtungen beschlossen wird.
Der erste Vorstandsvorsitzende des Trägervereins, Carsten Liebig, schlägt beim Richtfest den letzten Nagel ein.
www.zoo-goerlitz.de, I. Kulosa