Die seit vergangener Woche öffentliche Petition: „Folgt Identitätsraub auf Kunstraub? Wir fordern die Rückbenennung der 143 Dresdner Kunstwerke“
hat mit über 3000 Unterstützern den ersten Meilenstein erreicht. Die Umbenennungsaktion hat nicht nur viele Sachsen empört, sondern auch über die Grenzen Sachsen hinaus für Unmut gesorgt.
Neben vielen Unterstützungsunterschriften aus Europa gibt es auch in Kanada, Usbekistan und Elfenbeinküste Personen, die diese vorschnelle und völlig unangebrachte Umbenennungsaktion auf ganzer Linie ablehnen und ihr Unverständnis ausdrücken.
Stellvertretend für viele andere, werden einige ausgewählte Kommentare hiermit veröffentlicht:
„Weil ich diese Entwicklung bedenklich finde. Diese sprachpolizeilichen Aktionen sind für mich nicht nur unnötig sondern auch deplatziert. Es mutet tatsächlich autoritär an, eines Künstlers eigene Handschrift und Idee der Bezeichnung eines Bildes verbessern zu wollen. Nicht zuletzt wird, angefangen bei Texten von Oper oder Schauspiel bis zu Bild titeln alles sinnlos verkompliziert.“
Annette Thiem, Dresden
„Wir haben wirklich aktuell andere Probleme und außerdem ist es Zeitgeschichte von einst die selbst bei Umbenennung inhaltlich dasselbe bleibt. Nicht rückwärts denken, sondern im Heute und morgen.“
Thomas Szymkowiak, Dresden
„Die Kunstsammlungen sind kaum noch ein Ort zur Bildung und Erholung der Einheimischen. Nur ein Pfund mit dem gewuchert wird. z. B. aktuell die Bewirtschaftung des Vermeer-Bildes mit zumindest zweifelhaften Eingriffen. Dazu gehört dann auch die dümmliche Aktion mit den veränderten Bildtiteln.“
Sebastian Hennig, Radebeul
„Die kulturelle Nabelschnur ist wohl mit dem Raub des Staatsschatzes noch nicht tief genug zerschnitten.“
Hauke Förster, Radebeul
„Weil Deutschland wie jede andere Nation eine eigene Identität und Historie besitzt, die vor einem (wiederholten) gottlosen wie ideologisch verblendetem Missbrauch geschützt und verteidigt werden muss. Dies sind wir unseren Vorfahren wie Nachkommen schuldig. Wohin der Missbrauch von Sprache führt beschreibt Victor Klemperer in seinem Buch ‚LTI‘. Hochaktuell.“
Peter Nehl, Burg
„Diese Umbenennung lief diktatorisch und ohne Unterstützung der breiten Masse ab! Es kann nicht sein, dass gerade bei Kulturgegenständen, welchen allen Deutschen zugänglich sein sollten, eine Sprachpolizei einschreitet, welche nicht das Volk repräsentiert!“
Ralph Michael Rieger Wels, Österreich
„Cancel culture ist im Begriff, das gesamte Werk der Aufklärung zu zerstören und in eine ökomarxistische Wüste zu verwandeln.“
Dr. Kurt Joksch, Leutschach/Weinstraße, Österreich
Die Kunstwerke wurden vom Künstler erschaffen und benannt. Der Name ist Teil des Kunstwerks. Was kommt als Nächstes?
Teile des Kunstwerks werden umgemalt, weil sie etwas darstellen das nicht in den politischen Zeitgeist passt? Finger weg!!!
Axel Spahr, Church Point, Australien
„Die neuen Bezeichnungen dienen nicht einer kritischen Aufarbeitung, sondern führen zum völligen Ausblenden historischer Betrachtungsweisen. Dies hat dann 3 Folgen: die Vergangenheit wird unverständlich; die Europäische Vergangenheit verschwindet, und damit auch ein Teil Europäischer Identität; und man kann aus der Vergangenheit nichts mehr lernen.“
Silvia Guionaud, Strasbourg, Frankreich
Changing the names of pieces of art work will not make anybody less „racist“. Racism has other origins that are much more complex and difficult to address. „Name changing“ is but a superficial act. Need I say more?
Chariklia Wise, Thessaloniki, Griechenland
I believe that History should not be changed.
Cornelia Boehm, Orleans, Kanada
„Wehret den Anfängen!
Professor*innen sind nicht unbedingt kompetent in juristischen Beurteilungen.
Leider haben in unserem Land die Bürger nichts mehr zu sagen – weder in der Politik noch in Angelegenheiten des öffentlichen Dienstes. Jeder Protest der Bürger gegen diese Institutionen ist willkommen.
Solange die Parteien selbst entscheiden, wer für sie im Parlament sitzen darf, dienen diese – im eigenen Interesse – in erster Linie der Partei.
Nur wenn die Bürger ihre Vertreter selbst auswählen können, dienen diese – in ihrem eigenen Interesse – in erster Linie den Bürgern.“
Dr. Klaus H. Tacke
Warschau, Polen
„Geschichte darf nicht uminterpretiert werden. Namen erklären immer einen Zeitgeist.“
Ursula Singh, Kaiseraugst, Schweiz
„Die Umbenennung von Kunstwerken ist illegitim, ähnlich der Veränderung von Literatur/Büchern, die auch um sich greift. Eine Generation kann nicht einfach die Leistungen der früheren Generationen an sich reisen und strangulieren.“
Lothar Albrecht, Villabona (Auzoa) Spanien