Kommunismus, Faschismus, Nationalsozialismus – Drei Seiten einer Medaille (Eine Medaille hat auch einen Rand)
Ein historischer Rückblick – von Andreas Manousos
Mussolinis Herkunft und seine Verbindung zur deutschen Sprache
Benito Mussolini wurde am 29. Juli 1883 in Dovia di Predappio, einer kleinen Stadt in der Emilia-Romagna, geboren. Er wuchs in einer Familie mit stark sozialistischen Überzeugungen auf – sein Vater war ein überzeugter Sozialist, seine Mutter eine Lehrerin. Diese ideologische Prägung begleitete Mussolini sein ganzes Leben. Weniger bekannt ist, dass er sehr gutes Deutsch sprach, was ihm später die Zusammenarbeit mit Adolf Hitler erleichterte.
Warum Mussolini den Kooperartismus entwickelte
Als Mussolini 1922 die Macht in Italien übernahm, stand er vor einem Dilemma: Sollte er die Wirtschaft nach dem Vorbild Lenins vollständig verstaatlichen oder eine Alternative finden, die ihm die Kontrolle sicherte, ohne den Widerstand der Eliten zu provozieren? Eine vollständige Verstaatlichung, wie sie in der Sowjetunion praktiziert wurde, hätte erhebliche Risiken bedeutet:
Wirtschaftlicher Zusammenbruch: Das leninistische Wirtschaftsmodell führte in der Sowjetunion zu Versorgungskrisen und Produktionsrückgängen.
Widerstand der Industriellen und Großgrundbesitzer: Diese hätten sich möglicherweise mit seinen politischen Gegnern verbündet und ihn gestürzt.
Politische Instabilität: Eine direkte Übernahme der Produktionsmittel durch den Staat hätte zur Sabotage oder massiven wirtschaftlichen Problemen führen können.
Um diesen Gefahren zu entgehen, entwickelte Mussolini den Korporatismus – ein System, das äußerlich die Strukturen der Privatwirtschaft beibehielt, in Wirklichkeit aber eine vollständige staatliche Kontrolle über die Wirtschaft ermöglichte. Dies ähnelte stark den Methoden der Mafia, die Unternehmen formal unabhängig ließ, sie aber durch Kontrolle und Drohungen zu absolutem Gehorsam zwang.
„Mussolinis Korporatismus war keine Abkehr vom Sozialismus, sondern eine Anpassung, um die Kontrolle über die Wirtschaft zu maximieren, ohne auf direkten Widerstand zu stoßen.“
– Fritz, 2003: Totalitarismus und Wirtschaftspolitik in Italien und Deutschland, S. 78
Mussolinis Einfluss auf Hitler und der nationale Kommunismus
Adolf Hitler bewunderte Mussolini zutiefst und übernahm viele seiner Methoden. Besonders der Korporatismus, die Massenmobilisierung und die Rhetorik waren für die Nationalsozialisten von unschätzbarem Wert. Hitler sah in Mussolini den perfekten Vorläufer eines „nationalen Sozialismus“, der sich von der marxistischen Variante nur durch seinen nationalen Charakter unterschied.
Weder Mussolini noch Hitler lehnten den Sozialismus ab – im Gegenteil. Sie wollten ihn aber national statt international. Während der klassische Marxismus eine internationale klassenlose Gesellschaft anstrebte, entwickelten die Faschisten und Nationalsozialisten eine rassische oder nationale Variante des Kommunismus, in der nicht die Klasse, sondern die „Volksgemeinschaft“ oder die Nation im Mittelpunkt stand.
„Das NS-Regime war in seiner Struktur ein kollektivistisches, sozialistisches System mit einer nationalistischen Ausrichtung. Es unterschied sich vom sowjetischen Modell nur in seiner ideologischen Rechtfertigung, nicht in seiner Funktionsweise.“
– Broszat, 1983: Die Struktur des Dritten Reiches, S. 143
Dieser nationale Kommunismus hat sich bis heute erhalten – in Systemen wie dem modernen China, das eine leninistische Einparteienherrschaft mit wirtschaftlicher Marktorientierung verbindet, oder Nordkorea, das mit seiner Juche-Ideologie bis heute ein Modell des ultraorthodoxen Nationalkommunismus betreibt. Dort leben de facto bis auf ganz wenige Chinesen gar keine Ausländer.
Mussolinis späte Anpassung an Hitlers Antisemitismus
Ein interessanter Punkt ist, dass Mussolini anfangs keinen systematischen Antisemitismus betrieb. Viele italienische Juden unterstützten sogar das faschistische Regime. Doch mit der zunehmenden Annäherung an Nazi-Deutschland übernahm auch Mussolini die Judenverfolgung, um die Allianz mit Hitler zu festigen. 1938 wurden in Italien die ersten rassistischen Gesetze verabschiedet, die Juden aus dem öffentlichen Leben ausschlossen.
„Mussolinis Rassenpolitik war nicht aus ideologischer Überzeugung geboren, sondern eine taktische Entscheidung, um die politische Allianz mit Hitler zu festigen.“
– De Felice, 1996: Mussolini und der Faschismus, S. 225
Mussolini und Mao – Eine unterschätzte Verbindung?
Mussolini kannte Maos Reden und Maos Theorien und beschäftigte sich intensiv mit ihnen. Besonders Maos Ansätzen zur Massenmanipulation und zur Kontrolle der Gesellschaft eiferte Mussolini mit großem Interesse nach.
Mussolini war bekannt für seine rhetorische Begabung und seine Fähigkeit, Massen zu beeinflussen – genau wie Mao. Beide verstanden es, durch Propaganda, Feindbildkonstruktionen und eine ständige Mobilisierung der Bevölkerung eine absolute Gefolgschaft zu erzeugen.
„Die Methoden der Massenkontrolle in Italien und China zeigten auffallende Parallelen – beide Systeme setzten auf ideologische Indoktrination, Feindbildkonstruktion und totalitäre Loyalität zur Partei.“
– Chang & Halliday, 2005: Mao: The Unknown Story, S. 312
Fazit: Faschismus und Nationalsozialismus als Weiterentwicklungen des Kommunismus
Mussolini und Hitler übernahmen viele sozialistische Elemente – aber national anstatt international.
Der Korporatismus war eine kontrollierte Wirtschaft, die de facto einer Planwirtschaft ähnelte, aber nach außen hin privatwirtschaftliche Strukturen bewahrte.
Mussolini übernahm später auch Hitlers Antisemitismus, um die politische Allianz mit dem NS-Regime zu sichern.
Der nationale Kommunismus überlebte den Zweiten Weltkrieg und lebt bis heute in Regimen wie China oder Nordkorea mit seinem ultraorthodoxen Nationalkommunismus.
„Die politische Abgrenzung zwischen Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus wurde nach 1945 bewusst verschleiert, um die ideologischen Gemeinsamkeiten zu kaschieren.“
– Finkelstein, 2000: The Holocaust Industry, S. 187
Internationaler Kommunismus, Faschismus und Nationalsozialismus – Drei Seiten einer Medaille
Letztendlich waren der internationale Kommunismus, der Faschismus und der Nationalsozialismus de facto linke Systeme mit unterschiedlichen ideologischen Ausprägungen. Während der internationale Kommunismus die klassenlose Gesellschaft anstrebte, verfolgten Faschismus und Nationalsozialismus die nationale oder rassische Variante des Sozialismus.
Alle drei Systeme nutzten Massenpropaganda, wirtschaftliche Kontrolle, totalitäre Ideologie und staatliche Gewalt, um ihre Herrschaft zu sichern. Die Unterschiede zwischen ihnen sind geringer, als die offizielle Geschichtsschreibung es darstellt – sie waren drei Seiten derselben Medaille.