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Die Journalistin und Publizistin Carmen Schumann wurde 1958 in Bautzen geboren. Von der ersten bis zur achten Klasse besuchte sie die Lutherschule. An der Erweiterten Oberschule Friedrich Schiller legte sie 1976 ihr Abitur ab. Anschließend studierte sie an der Karl-Marx-Universität Leipzig im Fachschul-Studiengang Sprachmittler für Russisch und legte dort zudem die Sprachkundigenprüfung für Englisch ab. Nach dem Studium arbeitete sie ab 1979 im VEB (Volkseigener Betrieb) Fernmeldewerk Bautzen als Sprachmittler für Russisch. Sie übersetzte technische Dokumentationen und dolmetschte gelegentlich bei Verhandlungen in Bautzen und Moskau. Nach der Geburt ihres Sohnes 1986 und dem anschließenden Babyjahr schloss sie mit dem VEB Fernmeldewerk einen Aufhebungsvertrag ab, um das Kind drei Jahre zu Hause betreuen zu können. In dieser Zeit ab Mitte 1987 übersetzte sie auf Honorarbasis Texte aus dem Russischen für die im Verlag Volk und Welt erscheinende Zeitschrift „Kunst und Literatur“. Dadurch kam sie mit den von Michail Gorbatschow in die Welt gesetzten Ideen von Glasnost und Perestroika (Transparenz und Umbau) in Berührung, für die sie sich begeisterte.Durch die Wende-Ereignisse 1990 wurde die Zeitschrift „Kunst und Literatur“ jedoch eingestellt und die Zusammenarbeit mit dem Verlag Volk und Welt dadurch beendet. Carmen Schumann besann sich auf ihr langjähriges Hobby, die Fotografie, und begann eine freie Mitarbeit bei den in Bautzen erscheinenden Zeitungen „Sächsische Neueste Nachrichten“ und „Sächsische Zeitung“. Zunächst lieferte sie nur Fotos, später kamen dann auch Texte in Gestalt von Berichten und Reportagen hinzu. Durch die freie Mitarbeit bei den genannten Publikationen und durch ihr privates Engagement dokumentierte Carmen Schumann die Wendezeit und die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung in Bautzen .Doch bereits als Schülerin hatte die Bautzenerin, die mit elf Jahren mit dem Fotografieren begann, neben privaten Aufnahmen auch ihren Schulalltag und Ereignisse in Bautzen, wie zum Beispiel den Aufbau des Hochhauses im Stadtzentrum festgehalten. In den 80er Jahren und auch in den 90er Jahren lieferte sie auch Fotos und Beiträge für die Monatsschriften „Bautzner Kulturschau“ und „Oberlausitzer Kulturschau“. In den 80er Jahren war sie zudem Mitglied im „Fotoclub“ Bautzen, dem viele namhafte Bautzener Fotografen angehörten. Die Mitglieder organisierten Workshops, Diskussionsrunden und Ausstellungen, an denen sich Carmen Schumann beteiligte. Doch sie zeigte ihre Arbeiten auch in Einzelausstellungen in Bautzen, wie zum Beispiel im Kino, in der Ingenieurschule, der heutigen Berufsakademie oder in der Berufsschule des Bau- und Montagekombinates. Außerdem beteiligte sie sich an Fotowettbewerben wie „Frauen fotografieren farbig“ oder der „Ifo Scanbaltica“. Die Mitarbeit im Fotoclub gab ihr wertvolle Anregungen, ihre fotografische Technik und die Bildkomposition zu verbessern.Der Fotoclub löste sich jedoch nach der Wende auf. Einige Fotos von Carmen Schumann, die die Wende-Ereignisse dokumentierten, wurden in der 90er Jahren in Bautzens französischer Partnerstadt Dreux gezeigt. Mit dem Städtepartnerschaftsverein reiste Carmen Schumann seither etliche Male in die Kleinstadt in der Nähe von Paris und berichtete auch über die Aufenthalte der Bautzener Delegationen. Eine Dokumentation der Wende-Ereignisse in Bautzen von Carmen Schumann erschien 2009 unter dem Titel „Wendezeiten Bautzen“ im Sutton-Verlag. Gezeigt werden unter anderem der Verfall der Altstadt, insbesondere die desolate Situation im Stadtarchiv in der Ortenburg, aber auch Demonstrationen und Kundgebungen sowie der Einzug der Marktwirtschaft. 2014 legte die Autorin ein weiteres Buch im gleichen Verlag unter dem Titel „Bautzen gestern und heute“ vor. Darin stellt sie schwarz-weißen Aufnahmen ihrer Heimatstadt aus der Wendezeit neuen Aufnahmen der wieder erblühten Stadt in Farbe gegenüber. Durch die Methode der Gegenüberstellung von Aufnahmen vom gleichen Standort aus werden die positiven Veränderungen im Stadtbild besonders augenfällig.Carmen Schumann ist weiterhin als freie Journalistin tätig und übernimmt die Redaktionsleitung für Bautzen bei Ostsachsen TV