Museologe Hagen Schulz gibt am 29. November 2022, um 19 Uhr im Museum Bautzen Einblick in den Betrieb von sog. Eiskellern. Anhand von Grafiken, Fotografien, Stadtplänen und Dokumenten wird gezeigt, wie leicht verderbliche Lebensmittel zwischen dem 18. und 20. Jahrhunderts im Bautzener Stadtgebiet gelagert wurden.
Als es noch keine mit Gas oder Strom betriebenen Kühl- und Gefrierschränke gab, hielten die Menschen ihre Vorräte im Sommer in geeigneten Räumen und unter Verwendung von Natureis frisch. Während in Städten die Keller der Häuser die Möglichkeit boten, diese Waren längere Zeit einzulagern, dienten in Gehöften auf dem Land auch Gruben und Brunnen zum Kühlhalten. Für Betriebe und Gastwirtschaften, die große Mengen an Lebensmitteln und Getränken produzierten, reichten diese Kühlmöglichkeiten nicht aus. Zur Kühlung nutzten sie große Posten an Eis, das in sog. Eiskellern gelagert wurde. Die Keller waren so konstruiert, dass die Außentemperatur auf die Temperatur im Innenraum nur wenig Einfluss hatte. Im Winter wurde aus zugefrorenen Gewässern Eis „geerntet“, in den Kellern eingelagert und übers Jahr für Kühlzwecke bereitgestellt. Auch die Bautzener Schützenanstalt, die Bautzener Brauerei oder das Städtische Krankenhaus betrieben solche Eiskeller.
Dieser Vortrag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Museums Bautzen und des Vereins ALTSTADT BAUTZEN e. V.
Eintritt: 3,50 €, erm.: 2,50 €
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