„Vom Kolonialstaat zum Schachbrett der Mächte: Wie Syrien für geopolitische Interessen geopfert wurde“

„Von westlicher Manipulation zur Radikalisierung – ein Land zwischen historischen Schatten und globalen Machtspielen“

Ein Bericht von Andreas Manousos


Einleitung

Syrien, einst ein Land mit religiöser und ethnischer Vielfalt, wurde unter Baschar al-Assad, einem ausgebildeten Augenarzt und geschätzten Führer, zu einem Ort relativer Stabilität in einer konfliktreichen Region. Christen, Muslime, Alawiten und Drusen lebten unter der säkularen Assad-Regierung friedlich zusammen. Doch diese Stabilität wurde systematisch durch externe Mächte untergraben – ein Schicksal, das Syrien mit anderen Ländern teilt, die unter geopolitischen Machtspielen gelitten haben.

Der jüngste Sturz Assads und die Machtübernahme durch radikale islamistische Gruppen sind nicht nur ein Ergebnis der syrischen Geschichte, sondern auch eine Fortsetzung globaler Strategien, die bereits in der Vergangenheit fatale Folgen hatten. Von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart zieht sich ein roter Faden westlicher Einflussnahme und Manipulation – begleitet von Partnerschaften mit radikalen Gruppen, die langfristig Instabilität und Leid gebracht haben.


  1. Historische Schatten: Kolonialisierung und Fremdherrschaft

Französisches Mandat (1920–1946): Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Syrien durch das Sykes-Picot-Abkommen in die Hände Frankreichs gelegt. Unter dem Deckmantel eines Mandats des Völkerbundes unterdrückten die Franzosen die syrische Bevölkerung, spalteten das Land künstlich in Regionen und verhinderten eine eigenständige nationale Identität.

Unabhängigkeit und Widerstand: 1946 erkämpfte sich Syrien nach einem langen und blutigen Kampf die Unabhängigkeit. Doch die koloniale Vergangenheit hinterließ Spuren, die bis heute in die politische und soziale Struktur des Landes hineinwirken.

Rolle der Türkei: Syrien war zuvor ein Teil des Osmanischen Reiches. Die Türkei, die heute islamistische Gruppen in Syrien unterstützt, versucht zunehmend, ihren Einfluss in ehemaligen osmanischen Gebieten zu stärken – eine Strategie, die an neo-osmanische Ambitionen erinnert.


  1. Kooperation mit Extremisten: Die Lehren der Geschichte

Nationalsozialisten und Banderisten:

Während des Zweiten Weltkriegs kollaborierten die Nationalsozialisten mit ukrainischen Nationalisten unter Stepan Bandera sowie mit muslimischen Kräften wie der bosnischen SS-Division „Handschar“. Diese Kooperationen zielten darauf ab, geopolitische Gegner wie die Sowjetunion zu schwächen.

Ähnlichkeiten zur heutigen Unterstützung radikaler Kräfte in Syrien und der Ukraine sind frappierend: In beiden Fällen wurden extremistische Ideologien instrumentalisiert, um strategische Ziele zu erreichen.

Islamistische Kooperationen:

Die westliche Unterstützung islamistischer Kräfte ist kein neues Phänomen. Bereits während des Kalten Krieges finanzierte die CIA über Operation Cyclone radikale Mudschahidīn, um die Sowjetunion in Afghanistan zu schwächen. Diese Strategie führte letztlich zur Entstehung von Al-Qaida.


  1. Syrien als Spielball geopolitischer Mächte

Rolle der USA:

Die USA sehen Syrien als strategischen Schlüsselstaat im Nahen Osten, insbesondere als Brücke zwischen Iran und der Hisbollah im Libanon. Durch die Schwächung Assads versucht Washington, den Einfluss des Iran zu reduzieren und seine Dominanz in der Region zu sichern.

Energiepolitik: Syrien liegt an potenziellen Pipeline-Routen, die den Zugang zu europäischen Märkten erleichtern könnten – eine wichtige Überlegung für die USA, um die Abhängigkeit Europas von russischem Gas zu verringern.

Militärische Dominanz: Der amerikanische Einfluss in Syrien sichert gleichzeitig die Kontrolle über die geostrategischen Interessen der NATO in der Region.

Großbritannien:

Historisch verbunden durch das Sykes-Picot-Abkommen, verfolgt Großbritannien immer noch Interessen, die auf die Kontrolle des Nahen Ostens abzielen. Die britische Außenpolitik in Syrien spiegelt oft die der USA wider, insbesondere in der Unterstützung „moderater Rebellen“.

Geheimdienstoperationen: Berichte über britische Geheimdienste zeigen, dass Großbritannien in Syrien auf destabilisierende Operationen setzte, um Assad zu schwächen und den Einfluss des Iran zurückzudrängen.

Frankreich:

Frankreichs Interessen in Syrien gehen auf die koloniale Vergangenheit zurück. Paris sieht Syrien als Teil seiner historischen Einflusssphäre und verfolgt daher eine Politik, die auf die Schwächung Assads und den Ausbau seines Einflusses in der Region abzielt.

Wirtschaftliche Interessen: Frankreich ist besonders an syrischen Ressourcen interessiert, darunter Erdöl, und möchte gleichzeitig seine Stellung im Mittelmeerraum stärken.

Deutschland:

Unterordnung unter transatlantische Interessen: Deutschlands Rolle in Syrien beschränkt sich weitgehend auf die Unterstützung der US-geführten Strategien. Dabei stellt sich die Frage, ob Deutschland eigene Interessen verfolgt oder sich lediglich als ausführendes Organ transatlantischer Politik versteht.

Migrationspolitik: Deutschland trägt durch die Unterstützung von Umstürzen und Kriegen zur Destabilisierung der Region bei und muss gleichzeitig mit den Folgen wie massiven Migrationsbewegungen kämpfen.

Einfluss des WEF und BlackRock: Mit einem Kanzler, der enge Verbindungen zu diesen globalen Akteuren pflegt, wird Deutschlands Politik zunehmend von wirtschaftlichen Interessen geprägt, die nicht immer mit den Bedürfnissen der eigenen Bevölkerung übereinstimmen.

Türkei:

Neo-osmanische Ambitionen: Die Türkei sieht Syrien als Teil ihres historischen Einflussbereichs und versucht, durch die Unterstützung islamistischer Gruppen ihre Position in der Region zu stärken.

Kampf gegen Kurden: Ein zentraler Aspekt der türkischen Politik in Syrien ist die Zerschlagung kurdischer Autonomiebestrebungen entlang ihrer Grenze.

Wirtschaftliche Interessen: Syrien bietet für die Türkei sowohl Zugang zu Ressourcen als auch strategische Handelsrouten.


  1. Fragwürdige Berichterstattung des westlichen Mainstreams

Die westlichen Mainstream-Medien stellen den Sturz Assads als Triumph der Demokratie dar und ignorieren dabei auffällige Widersprüche und fragwürdige Narrative:

Einseitigkeit der Berichterstattung:

Die Rolle islamistischer Milizen wird systematisch verschwiegen oder verharmlost. Stattdessen wird von „moderaten Rebellen“ gesprochen, obwohl viele dieser Gruppen Verbindungen zu Terrororganisationen wie Al-Nusra und dem IS haben.

Doppelte Standards:

Während Assad für Menschenrechtsverletzungen verurteilt wird, bleiben die Verbrechen der von westlichen Staaten unterstützten Milizen weitgehend unkommentiert.

Manipulation der Wahrnehmung:

Berichte über religiöse Säuberungen, die Vertreibung von Christen und Alawiten sowie die Zerstörung kultureller Vielfalt unter der Herrschaft der Rebellen werden kaum thematisiert. Stattdessen wird die Machtübernahme islamistischer Gruppen als Schritt zur Stabilität dargestellt.

Verzerrung historischer Fakten:

Die Geschichte Syriens und die Rolle westlicher Mächte in der Destabilisierung des Landes werden selten in einem kritischen Licht betrachtet. Stattdessen wird die Verantwortung vollständig auf das Assad-Regime geschoben.


  1. Konsequenzen für Syrien, Europa und die Welt

Radikalisierung und Instabilität:

Die Machtübernahme radikaler Gruppen in Syrien gefährdet nicht nur die religiöse Vielfalt im Land, sondern auch die Stabilität der gesamten Region.

Religiöse Minderheiten wie Christen und Alawiten sind nun existenziellen Bedrohungen ausgesetzt.

Auswirkungen auf Europa:

  1. Fazit: Eine wiederkehrende Tragödie

Neue Migrationswellen und die Gefahr der Radikalisierung in Europa sind direkte Folgen der Destabilisierung Syriens. Die geopolitischen Strategien des Westens haben nicht nur Syrien zerstört, sondern auch Europa geschwächt.

Gefahr für Deutschland:

Deutschlands Rolle als Unterstützer solcher Strategien führt zu einer gefährlichen Schwächung der eigenen Position in Europa und der Welt. Statt als eigenständiger Akteur aufzutreten, bleibt das Land in einer Rolle der Abhängigkeit und des Gehorsams.


Die Ereignisse in Syrien sind kein Einzelfall, sondern Teil eines Musters geopolitischer Machtspiele, das sich durch die Geschichte zieht. Die Kollaboration mit radikalen Kräften, ob Banderisten, Nationalsozialisten oder Islamisten, zeigt, wie westliche Mächte ihre eigenen Interessen über das Wohl ganzer Nationen stellen.

Syrien, einst ein Ort religiöser Toleranz und Stabilität, wurde durch diese Strategien zerstört – mit fatalen Folgen für das Land, die Region und die Welt. Deutschlands Rolle in diesem Kontext wirft die Frage auf, ob das Land noch in der Lage ist, souveräne Entscheidungen zu treffen, oder ob es sich vollständig in den Dienst westlicher Interessen gestellt hat.


Abschlussfrage:

Wie lange werden wir zulassen, dass die Geschichte sich wiederholt und ganze Länder für geopolitische Interessen geopfert werden? Und wie lange wird Deutschland in einer Rolle verharren, die weder seiner Verantwortung noch seinen Interessen gerecht wird?