Um das zivilgesellschaftliche Engagement von Einzelpersonen und Initiativen zu würdigen, die sich in besonders herausragender Weise für Demokratie und Toleranz einsetzen, zeichnete die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Rahmen des Festakts zur Feier des Grundgesetzes in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenministerin Nancy Faeser fünf Einzelpersonen und Initiativen als Botschafter/-innen für Demokratie und Toleranz aus. In diesem Jahr erhielt u.a. Hamida Taamiri aus Bautzen den mit 10.000 Euro dotierten Preis. „Die Demokratie ist nicht vom Himmel gefallen. Sie lebt nur, wenn es Menschen gibt, die sich für sie engagieren. Deshalb danke, dass Sie es als Vorbilder tun. Wenn Ihr Engagement die Zukunft der Demokratie ist, ist mir um die Zukunft nicht bange.“, betonte Bundespräsident Steinmeier in der anschließenden Gesprächsrunde mit den frisch ernannten Botschafter/-innen, darunter auch Taamiri. Die Bautzenerin arbeitet (haupt)beruflich beim Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. für das Empowerment von Migranteninnen und Migranten sowie mehr Toleranz in der Gesellschaft. Sie selbst ist geflüchtet und hat innerhalb weniger Jahre ein Netzwerk mit beachtlicher Wirkung aufgebaut: So gründete Taamiri 2017 den syrischen Frauenverein Nissaa e.V. und 2019 das Gremium „Kommit“.
Die Laudation für die Auszeichnung als „Botschafter/-in für Demokratie und Toleranz“ übernahmen Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat, und Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, in ihren Laudationen das ausgezeichnete zivilgesellschaftliche Engagement der Preisträger/-innen. „Die Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz leisten unverzichtbare Arbeit für unsere Demokratie. Sie zeigen klare Kante gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Sie sorgen für eine lebendige Demokratie und geben neue Anstöße. Zugleich stärkt der Einsatz der Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Toleranz den gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank.“, so Faeser. Dem schloss sich Krüger an: „Unsere demokratische Gesellschaft funktioniert nur durch Beteiligung, durch Menschen, die sich einsetzen, die Alarm schlagen, wenn etwas falsch läuft. Dies gilt es zu fördern und zu würdigen.“
Neben Hamida Taamiri wurden folgende Personen und Initiativen in diesem Jahr als „Botschafter/-innen für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet:
· Halima Gutale, Pfungstadt
· Thomas Jakob / „Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra“, Kloster Veßra
· Jonathan Kalmanovich (Ben Salomo), Berlin
· Saloua Mohammed, Bonn
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von Sistanagila, einer Gruppe von israelischen und iranischen Musikern, die sich als Brücke zwischen den Kulturen beschreiben. Die Moderation übernahm Yolanda S. Rother, Mitbegründerin von „The Impact Company“ und Vorstandsmitglied in der Stiftung Zukunft Berlin.