der Odessa-Moment droht
Im NATO-Krieg gegen die deutsche Wirtschaft und Rußland in der Ukraine steht eine neue Phase kurz bevor.
Viele Journalisten lesen mal wieder im Kaffeesatz und andere bemühen Leute mit schwarzer Katze auf der Schulter und Glaskugel vor sich, dabei gibt es zumindest eine Gewißheit: die USA können ebensowenig wie Rußland an einem Abnutzungskrieg Interesse haben, weil beiden Seiten das – zynisch fomuliert – Kanonenfutter ausgeht. Die deutschen Grünen scharren zwar weiter mit den Füßen, um unbedingt auch direkt gen Rußland marschieren zu lassen, aber selber will niemand von ihnen an die Ostfront.
Was also wird Präsident Biden dem Chef der BRiD – Verwaltung, Bundeskanzler Olaf Scholz, im Weißen Haus gesagt haben? Es muß schon sehr wichtig gewesen sein, daß es nicht über Telekommunikationskanäle erfolgen konnte. Andererseits wollte man auch keinerlei Ablenkung in Form von Zeremonien oder gar Delegationsaufmarsch die Zusammenkunft stören lassen. Biden, dessen USA nach wie vor gemäß Artikel 5.2 des Zwei Plus Vier Vertrages nach wie vor Hoheitsrechte in Teilen Deutschlands ausübt, hat Scholz herbeizitiert, um ihm die neue Marschrichtung mitzuteilen, quasi einen Stapel neuer Tagesbefehle.
Nachdem die strategisch wichtige Stadt Bachmut nun wohl von den russischen Truppen eingenommen werden wird, stellt sich die Frage, wie es weitergehen wird, denn in Moskau wird weiter mobilisiert und sich auf die nächste Eskalation vorbereitet. Was kommt als nächstes? Odessa? Transnistrien? Alles denkbar und logisch begründbar.
Keinen Zugang zum Schwarzen Meer mehr zu haben wäre für die Ukraine das Ende und auch Polen, welches ja davon träumt ’seinen‘ Teil der Ukraine zugesprochen zu bekommen, will natürlich den Zugang zum Schwarzen Meer, wozu sonst die ganze Aufregung?! Um zu verhindern, daß Rußland mit der lange erwarteten Frühjahrsoffensive Fakten schafft, muß der Westen nun den Ukrainern klarmachen, daß es besser ist die Ostukrainischen Provinzen, deren Bevölkerung eh‘ niemals mehr Ruhe geben wird, wenn sie nicht unabhängig oder zu Rußland zugehörig ist, verloren zu geben und stattdessen Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen, bevor Odessa eingenommen wird.
Für Biden und Scholz wäre es günstig, denn in den USA ist der NATO-Krieg gegen Rußland in der Ukraine bereits höchst unpopulär und die nächsten Vor-Wahlen stehen schon Ende dieses Jahres an. Scholz hat innenpolitisch einen großen Widerstand, da 53% der Deutschen laut Forsa sich mehr Diplomatie wünschen, nur 38% Waffenlieferungen gut finden und die Angst um den Absturz der deutschen Wirtschaft mit der weiter schwelenden Energiekrise nicht nur von DIW und IFO kolportiert wird.
Biden und Scholz könnten sich indessen gegenseitig auf die Schulter klopfen, und sagen, sie seien ja die Vernünftigen und wollten der Ukraine eine noch heftigere Niederlage und noch mehr Leid ersparen, indem sie Putin mit einem Angebot, welches er nicht ablehnen kann, ohne tatsächlich als imperialer Kriegstreiber dazustehen, zu Verhandlungen zu zwingen. Das wäre der „Odessa-Moment“, der den Krieg beenden könnte.
Nebenbei wird Biden auch Scholz schmackhaft gemacht haben, daß der Einbruch der deutschen Wirtschaft durch die Gaskrise ein Ende haben könnte, indem er die Inbetriebnahme von Nordstream 2 gestattet, so ganz nach Gustherrenart eben.
Auch den USA ist ein komplett deindustrialisiertes Deutschland keine Hilfe, denn dann fliegt die gesamte EU auseinander und somit wäre die Vormachtstellung der USA in Europa ebenfalls geschwächt. Außerdem braucht man ja die BRiD – Verwaltung, um die Schulden der Ukraine zu bezahlen.
Es spricht alles für diese Version, denn vorgestern habe ich als Vertreter der Europäischen Energie Hanse wieder mit Gazprom über Nordstream2 gesprochen und man sagte mir in Zug, daß Nordstream 1 versandet gelassen wird, Nordstream 2 aber eingemottet werden soll, damit kein langfristiger Schaden entsteht, man sie also jederzeit reparieren könne und dann die vollständige Inbetriebnahme jederzeit möglich wäre.
Also: Win-Win-Win? Naja so ganz wohl doch nicht, denn unsere Souveränität ist damit noch immer in weiter Ferne und die US-Amerikaner schweißen sich einen wirtschaftlich geschwächten deutschen EU-Klumpen zusammen, den sie weiterhin für ihre imperialistischen Kriege mißbrauchen können.