Bautzen. Am heutigen 2. Streiktag haben die streikenden Beschäftigten des Senfherstellers in
der Innenstadt von Bautzen die Bürgerinnen und Bürger informiert und zahlreiche Gespräche
geführt. Es gab viel Zuspruch und die Aufforderung nicht locker zu lassen. Deutlich wurde aus
den Reaktionen der Bevölkerung, dass es richtig ist, dass endlich was passiert und sich
insgesamt die Löhne in der Region erhöhen müssten. Beschäftigte 2. Klasse sollte es im 30. Jahr
der Deutschen Einheit weder bei Bautz’ner Senf noch anderswo geben.
Auch über die Region hinaus gibt es viel Unterstützung. Aus Aachen in Westdeutschland schrieb
z.B. ein Kunde auf Facebook: „Liebe Bautzner, ihr macht richtig leckere Produkte. Warum zahlt
Ihr dafür kein faires Entgelt? Warum sollen eure langjährigen „lieben Mitarbeiter“ als
Rentner*innen in Armut fallen und von Hartz IV leben müssen? Für ein armutsfestes Einkommen!
Angleichung der Einkommen! Kein Lohn unter 12 Euro! Euer Kunde aus der Region Aachen.“
Die Einträge und Kommentare auf der Facebookseite des Unternehmens wurden bisher gelöscht.
Bisher gibt es noch kein Zeichen vom Unternehmen, über die Forderung der NGG zu verhandeln.
Deshalb wird der Streik fortgeführt. Morgen besuchen die Streikenden die 16. Lausitzkonferenz
in Hoyerswerda und stellen dort ihr Anliegen vor. Erwartet werden auch die Ministerpräsidenten
von Brandenburg, Dietmar Woidke, und von Sachsen, Michael Kretschmer. Der sächsische
Ministerpräsident hatte sich erst kürzlich klar zum Tarifkonflikt in der sächsischen
Ernährungsindustrie positioniert: „Unterschiedliche Löhne beim gleichen Arbeitgeber für die
gleiche Arbeit sorgen zu Recht für Protest.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung am 19.7.2020)
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